1 Was unterscheidet eine Revolution von einem Staatsstreich bzw. Putsch? Bei einem Putsch wird die aktuelle Regierung durch eine verhältnismäßig kleine Gruppe von „Putschisten“ gegen eine neue Regierung ausgetauscht. Im besten Fall erfährt das Volk durch die Nachrichten, dass die alte „korrupte“ Regierung ersetzt wurde. Einer Revolution gehen Demonstrationen und Aufstände großer Bevölkerungsteile voraus.
2 Welche drei Kennzeichen definieren eine Nation? Anerkannte Grenze, anerkannte Regierung, Menschen, die sich zu dieser Nation bekennen (Staatsvolk/Staatsregierung/Staatsgebiet) Dabei unterscheidet man Geblütsnation (gemeinsame Abstammung, Kultur, Sprache, Geschichte (Kurden)) und Verfassungsnation (Bekenntnis zu einer Idee (Verfassung) z.B.. Amerika)
3 Welche Ursachen hatte die Finanzkrise in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Frankreich? Frankreich unterstützte die ehemaligen Kolonien Englands in Amerika, dieser Krieg verursachte hohe Kosten. Die Hofhaltung des Königs war ein weiterer Kostenfaktor, allein die Zinsen für alte Kredite verschlangen 50% der Steuereinnahmen.
4 Was trug neben der Staatsverschuldung wesentlich zu Unruhen in Paris bei? Missernten hatten zu einer Knappheit bei Mehl und damit bei Brot geführt. Die Preise für Lebensmittel stiegen infolgedessen enorm.
5 Wer trug fast ausschließlich die Steuerlast? Die Bauern, der dritte Stand, brachte mehr als 90% der Steuern auf, obwohl er nur über 25% des Bodens verfügte?
6 Wen wollte der König durch neue Steuern an der Finanzierung der Staatsausgaben beteiligen? Den Klerus und den Adel. Eine Grundsteuer hätte diese Gruppen in die Finanzierung des Staates mit eingebunden.
7 Wer hätte der Erhebung dieser Steuern zustimmen müssen? Die Generalstände.
8 Wann hatten die Generalstände das letzte Mal vor 1789 getagt? 1614 (Vor 175 Jahren)
9 Wozu dienten die „Cahiers des Doléances“, die Beschwerdehefte, die 1788/1789 erstellt wurden? In ihnen ließ der König die Beschwerden über Missstände in Frankreich sammeln. Sie sollten in die Beratungen der Generalstände einfließen
10 Was waren häufige Beschwerden? Die hohe Steuerlast, insbesondere die Salzsteuer, wobei ein Mindestkonsum an Salz vorgeschrieben war. Die Zerstörung der Ernte durch Wild und durch die Adligen bei der Jagd nach dem Wild. Das Aufessen des Saatkorns durch Tauben
11 Mit welcher Maßnahme wollte der König das politische Gewicht des 3. Standes erhöhen? Indem er dem 3. Stand 600 Abgeordnete zugestand, genau so viele wie dem 1. und dem 2. Stand zusammen.
12 Wie sollte in den Generalständen nach dem Willen des Adels und des Königs abgestimmt werden? Nach den Ständen, nicht nach den „Köpfen“ der Abgeordneten. So hätten die alten Eliten ihre Vorherrschaft behaupten können.
13 Warum berief Ludwig XVI. die Generalstände ein? Weil der Staat hoch verschuldet war und er den Klerus und den Adel besteuern wollte.
14 Was versteht man unter einer konstitutionellen Monarchie? Die Gewalt und Entscheidungsbefugnis eines Monarchen sind durch eine Verfassung (Konstitution) geregelt (eingeschränkt).
15 Wie war die Abstimmung bei den Generalständen geregelt? Nach Ständen, jeder Stand hatte eine Stimme.
16 Wie kam es zur Gründung der „Nationalversammlung“? Der König und die Mehrheit des Ersten und des Zweiten Standes lehnten eine Abstimmung nach Köpfen ab. Dies hätte dazu geführt, dass der Dritte Stand tatsächlich Entscheidungsbefugnisse erhalten hätte,
17 Weshalb kann man Bauern und (Klein-)Bürger als treibende Kraft der Revolution ansehen? Sie waren maßgeblich an dem Sturm auf die Bastille und an dem Hungermarsch der Marktfrauen nach Versailles beteiligt. Die Bauern auf dem Land erhoben sich und griffen die Adligen in ihren Schlössern an, um ihre Steuerurkunden zu zerstören.
18 Was wurde 1788 in den Cahiers de Doléances gesammelt? Die Beschwerden der Bürger und Bauern Frankreichs.
19 Mit welcher Absicht beruft Ludwig XVI. die 1788 Generalstände ein? Sie sollen neue Steuern bewilligen. Er will eine Grundsteuer einführen.
20 Durch welche Maßnahme fördert Ludwig XVI. das politische Gewicht des 3. Standes? Er lässt 600 Abgeordnete für den 3. Stand wählen, für den Klerus 300 und für den Adel 300.
21 Was waren die großen Hobbys Ludwigs XVI? Er hatte eine Schwäche für Uhren, Schlosserarbeiten und die Jagd.
22 Was schworen die Abgeordneten des 3. Standes am 20. Juni 1889 im Ballhaus (Sporthalle)? Nicht auseinander zu gehen, bis Frankreich eine Verfassung habe.
23 Erläutere den Namenswechsel der Nationalversammlung am 9. Juli 1789. Die Nationalversammlung erklärt sich zur „verfassunggebenden Nationalversammlung“, zur Konstituente. Ziel ist die Ausarbeitung einer Verfassung.
24 Was versteht man unter der „Grande Peur“ vom Juli-August 1789? Die Adligen hatten Angst vor den aufständischen Bauern, die Bauern auf dem Lande vor der „Konterrevolution“ der Adligen.
25 Wozu führt die „Grande Peur“ am 5. August 1789? Zur Abschaffung der Feudalrechte und Privilegien (Standesrechte).
26 Wann wurden die Menschen und Bürgerrechte für alle Franzosen außerhalb Haitis beschlossen? Am 26. August 1789
27 Welche Haltung nahm der Papst zur Erklärung der Menschenrechte in Frankreich ein? Er lehnte sie ab.
28 Warum wurden am 2. November die Kirchengüter „nationalisiert“? Man wollte durch den Verkauf der verstaatlichten Kirchengüter die Altschulden bezahlen.
29 Was waren die Assignaten, die am 21. Dezember 1789 erstmals ausgegeben wurden? Das waren Schuldverschreibungen die eingelöst werden sollten, wenn die Kirchengüter verkauft worden wären.
30 Wozu wurden die Assignaten am 17. Februar 1790? Zum Papiergeld, zur neuen Währung.
31 Wie wurde Frankreich am 26. Februar 1790 neu strukturiert? Frankreich wurde in 83 etwa gleich große Departements eingeteilt.
32 Warum gibt es kein Departement Lorraine oder Bourgogne? Die alten Namen wurden bewusst aufgegeben und durch Geografische Namen ersetzt. Moselle, Mont Tonnère
33 Wie groß sollte ein Departement sein? So groß, dass man die Präfektur in einem Tagesritt erreichen konnte.
34 Nach welchem Wahlrecht sollten etwa 50.000 Wahlmänner gewählt werden, die die Abgeordneten der zukünftigen „gesetzgebenden Nationalversammlung“ wählen würden? Nach einem Zensuswahlrecht. Nur Männer, die vier Tageslöhne Steuern zahlten, waren wahlberechtigt, von 24 Millionen Menschen waren das 4 Millionen.
35 Wozu sollte dieses doppelte Zensuswahlrecht führen? Es sollte verhindern, dass die Armen und Unterprivilegierten die Gesetze beschließen konnten.
36 Was unterstreicht am 14. Mai 1791 den großbürgerlichen Charakter der konstituierenden Nationalversammlung? Sie verbot Arbeiterzusammenschlüsse und Streiks
37 Wozu führte die versuchte Flucht des Königs am 20. Juni 1791? Zu einem Ansehensverlust des Königs, um die Monarchie zu retten, wurde die Flucht als Entführung ausgegeben. Ludwig der XVI genoss danach nicht mehr das Vertrauen der Bürger.
38 Was forderte im August 1791 die Pillnitzer Deklaration von Kaiser Leopold II und Friedrich Wilhelm II von Preußen und wie wurde die Forderung untermauert? Sie forderte, König Ludwig XVI.in seine Rechte einzusetzen und drohte mit militärischer Gewalt.
39 Welche „Nationalversammlung“ löste am 1. Oktober 1791 die „konstituierende Nationalversammlung“ ab? Die gesetzgebende Nationalversammlung, die „Assemblée Législative“
40 Wer erklärte am 20. April 1792 wem den Krieg, mit dem die Serie der Koalitionskriege begann? Frankreich erklärte Böhmen den Krieg, was zum Krieg gegen Österreich und Preußen führte.
41 Was erhoffte sich der König von einem Krieg gegen Österreich? Er hoffte, Frankreich würde unterliegen und er so wieder an die Macht kommen.
42 Was erhofften sich die Jakobiner? Sie wollten die Revolution exportieren.
43 Welche Haltung nahm Robespierre ein? Er sprach sich gegen den Krieg aus.
44 Woran erinnert der Nationalfeiertag der Franzosen? An den Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789
45 Wer hatte in der Phase der „Grande Peur“ im Sommer 1789 wovor Angst? Die Adligen vor den aufständischen Bauern, die Bauern auf dem Lande vor der „Konterrevolution“ der Adligen.
46 Was führte zur Aufhebung der Leibeigenschaft und der Privilegien im August 1789? Die Bauern stürmten die Schlösser und verbrannten die Dokumente und Unterlagen, die als Basis für ihre Abgaben dienten. Durch den Verzicht auf ihre Privilegien wollten die Adligen die Bauern beruhigen.
47 Mit welchem Ereignis gelang die Abschaffung der Ständeordnung? Mit dem Dekret über die Abschaffung der Feudallasten und der Ständeprivilegien(4.August); drei Wochen später mit der Erklärung der Menschenrechte und der Bürgerrechte.
48 Durch welche Maßnahme beseitigte die Nationalversammlung 1789/90 die Finanznot? Durch eine Währungsreform mit der Einführung der Assignaten. Zur Deckung der neuen Währung sollte das eingezogene Kirchengut dienen.
49 Was veranlasste die Bauern 1790 dazu, dass sie trotz guter Ernten ihr Getreide zurückbehielten? Die Hoffnung auf weiter steigende Getreidepreise.
50 Wozu führt die Verpflichtung der Priester, einen Eid auf die Verfassung ablegen zu müssen? Die bisher isolierten, gegenrevolutionären Gruppen erhalten durch eidverweigernde Priester eine Organisation.
51 Wohin flohen viele Adlige in der Zeit der Grande Peur? In die Nachbarländer, ins heutige Belgien und nach Deutschland, z.B. nach Mainz
52 Welches Ziel strebten sie von dort aus an? Die Rückgewinnung der Macht und die Wiederherstellung der alten Zustände.
53 Welche Gründe führte die Nationalversammlung für die Kriegserklärung an Österreich an? Stabilisierung der Revolution und Zwang zur Zusammenarbeit aller Gruppen in Frankreich. Export der Ideen der Revolution ins Ausland.
54 Welches Motiv wird von vielen Historikern für diesen Krieg angenommen? Der Krieg sollte von inneren Spannungen ablenken, er sollte als Begründung für fehlende wirtschaftliche Verbesserungen dienen und so die Kritik an der Regierung unterbinden.
55 Welche Hoffnung verband der König mit dem Ausbruch des Krieges? Dass die Revolutionäre vom Ausland besiegt würden und dass der König so wieder in seine alten Rechte eingesetzt würde.
56 Wo liegt der Ort Varennes und weshalb ist er berühmt? Varennes liegt etwa 200 km westlich von Paris in der Nähe der Stadt Montmedy, die damals schon Ausland war. Dort wurde der König 1791 erkannt, als er versuchte, zu den Österreichern zu fliehen.
57 Was war der Inhalt des Ultimatums des Herzogs von Braunschweig? Wenn der königlichen Familie etwas passiert, würde Paris zerstört und die Bürger würden zur Rechenschaft gezogen.
58 Wie verlief der Krieg in der Anfangsphase? Die Truppen der Koalition aus Preußen, Österreichern und anderen Staaten siegten über die Revolutionsarmee.
59 Zu welchem Mittel griff infolgedessen der Nationalkonvent? Mit der Proklamation „Das Vaterland in Gefahr“ wurden am 11. Juli 1792 alle waffenfähigen Bürger zum „freiwilligen“ Eintritt in die Armee aufgefordert. In den Provinzen lehnten es viele Bauern ab, den Hof zu verlassen und in den Krieg zu ziehen.
60 Wie endete Ludwig XVI? Als das Manifest des Herzogs von Braunschweig bekannt wurde, kam es in Paris zu einem Aufstand der „Kommune“, Handwerker, Kleinhändler, Arbeiter zogen am 10. August1792 zu den Tuilerien und stürmten sie, wobei alle Soldaten der Schweizergarde des Königs umkamen, obwohl der König bereits in die Nationalversammlung geflohen war. Der König wurde im Januar 1793 angeklagt und zum Tode verurteilt.
61 Was geschah mit seinem Sohn? Der Sohn Ludwigs kam zu einem Schuster in Pflege, wo er vermutlich an Unterernährung zu Tode kam.
62 Welchen berühmten Satz hat Marie Antoinette wahrscheinlich nie zu den wegen Hunger demonstrierenden Marktweibern gesagt? M.A.: Was Will das Volk? Sie fordern Brot. M.A. Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben
63 Von wann bis wann dauerte die erste Phase der Revolution? Von 1789 bis Dezember 1792 – Sturm auf die Bastille bis zum Aufstand der Kommune, die zur Abdankung der Nationalversammlung führte.
64 Wann fand der Sturm auf die Bastille statt? Am 14.7.89
65 Wann wurde die Erklärung der Menschen-und Bürgerrechte veröffentlicht? Am 26. August 1789
66 Wann wurde der König hingerichtet? Im Januar 1793
67 Weshalb erklärte sich der 3. Stand am 17. Juni 1789 zur „Nationalversammlung“? Er verstand sich als Vertretung der Mehrheit des französischen Volkes.
68 Welche drei großen Gruppen verfolgten während der Revolution jeweils unterschiedliche Ziele? Das aufgeklärte Bürgertum; Das städtische Kleinbürgertum und Prekariat; Die Landbevölkerung
69 Was wollte die städtische Oberschicht? Politische Mitspracherechte; sie empfanden sich als Leistungselite, die gegenüber dem Adel benachteiligt war.
70 Was wollte die „einfachen“ Menschen in der Stadt? In erster Linie niedrigere Preise für Lebensmittel. 50% des Einkommens mussten für Brot, das Grundnahrungsmittel ausgegeben werden.
71 Was wollte die bäuerliche Landbevölkerung?? Angemessene (höhere) Preise für landwirtschaftliche Produkte und Schutz vor Willkür (Jagd, Steuern)
72 Wie reagierte die Bevölkerung von Paris im Juli 1789 auf die Nachricht, der König lasse Truppen um Paris zusammenziehen? Sie besorgten sich Waffen aus den Magazinen und stürmten das Gefängnis, die Bastille, um sich mit Pulver zu versorgen.
73 Was war am 26. August 1789 eine der ersten wichtigen Entscheidungen der französischen Revolution? Die Erklärung der Menschen und Bürgerrechte nach dem Vorbild der amerikanischen Verfassung, in der auch die Sklaverei aufgehoben wurde.
74 Warum zogen am 5. Oktober 1789 Tausende Pariser Frauen nach Versailles? Sie wollten für eine Senkung der Brotpreise demonstrieren. Sie zwangen den König und die Nationalversammlung zum Umzug nach Paris.
75 Welche Regierungsform erhielt Frankreich durch die Verfassung vom 3. September 1791 Frankreich? Frankreich wurde konstitutionelle Monarchie.
76 An welchen Paragraphen erkennt man, dass sich das reiche Großbürgertum bei der Verfassung von 1791 durchgesetzt hat? Die Standesprivilegien des Adels wurden abgeschafft. Wahlberechtigt war nur, wer direkte Steuern zahlte und nicht lohnabhängig beschäftigt war. Damit waren alle einfachen Leute von der Wahl ausgeschlossen.
77 Welche vier Gruppen besaßen nach der Verfassung von 1791 kein Wahlrecht? Frauen, Männer unter 25, wer keine direkten Steuern zahlte und wer lohnabhängig beschäftigt war.
78 Was legte Olympe de Gouges 1791 der Nationalversammlung vor? Eine „Deklaration der Rechte der Frau und Bürgerin“ in der sie die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau forderte.
79 Wer erklärte am 2. April 1792 wem den Krieg? Was waren wichtige Motive? Frankreich erklärte dem König von Böhmen und Ungarn den Krieg. Der franz. König hoffte auf eine Niederlage der Franzosen, um mit Hilfe der Sieger seine alten Rechte zurück zu erhalten. Die Könige Europas solidarisierten sich mit dem franz. König. Die Revolutionäre wollten die Revolution exportieren.
80 Was war der Inhalt des Ultimatums des Herzogs von Braunschweig? Wenn dem König und seiner Familie ein Leid geschieht, wird Paris dem Erdboden gleichgemacht.
81 Was löste das Ultimatum des Herzogs von Braunschweig aus? Die Pariser Sektionen bewaffneten sich und stürmten am 10. August die Tuilerien und die Nationalversammlung. Die Nationalversammlung löste sich auf. Ein Exekutivrat übernahm die Regierungsgeschäfte.
82 Was führte 1792 zu den Septembermorden? In den Gefängnissen saßen zahlreiche „innere Feinde“, die man unschädlich machen wollte, bevor sich die Freiwilligen den Preußen und Österreichern entgegenstellten.
83 Wie wird die dritte Nationalversammlung genannt, die sich nach Wahlen am 21. September konstituierte? Nationalkonvent.
84 Welche drei Gruppen prägten den Nationalkonvent? Montagnards, (Jakobiner, Radikaldemokraten; Marais (wechselnde Mehrheit); Girondisten (reiche Großbürger), benannt nach der Gironde, einer Region im Süden Frankreichs.
85 Welche Beschlüsse fasste der Nationalkonvent am 22. September 1792? Einführung der Republik, Einführung eines neuen Kalenders.
86 Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs XVI im Januar 1793? England stellte sich auf die Seite Preußens und Österreichs. Das machte neue Aushebungen nötig, Aufstand in der Vendée.
87 Worin bestand der Interessenkonflikt zwischen bäuerlicher Landbevölkerung und städtischem Prekariat? Die Bauern sind an hohen Lebensmittelpreisen interessiert, während die städtische Bevölkerung insbesondere auf billige Lebensmittel hofft. Die städtische Bevölkerung ist besser organisiert und kann mehr Einfluss auf die Politik nehmen, als die Bauern auf dem Land.
88 Nenne drei zentrale Symbole, die mit der französischen Revolution verknüpft werden. Der Freiheitsbaum, der in vielen Gemeinden gepflanzt wurde, die phrygische Mütze; die Kokarde;
89 An welche zwei Ereignisse knüpft die Freiheitsbaumtradition an? An die Bostoner Ulme und in der Folge an Bäume, unter denen sich die "Söhne der Freiheit" in den Kolonien trafen. In Frankreich einstand die Tradition durch die Umwidmung von Maibäumen durch Bauern im Perigord. Diese hatten während eines Aufstandes gegen den örtlichen Landadel Anfang 1790 erste Freiheitsbäume errichtet. Seitdem galten Maibäumen als Zeichen der Revolte und des Aufruhrs.
90 Wodurch wurde die Kokarde so populär? Ursprünglich war sie ein militärisches Abzeichen der Bürgermiliz von Paris. Als solche nur in den Farben Blau und Rot. Als der König die neue Kokarde, das royalistische Weiß wird eingerahmt durch die Farben von Paris, wurde sie zum Symbol der Revolutionäre.
91 Wovon leitet sich die Freiheitsmütze her? Die Freiheitsmütze geht auf die phrygische Mütze der Römer zurück. Sie galt als Zeichen für freigelassene Sklaven, und somit für die Emanzipation der unteren Schichten
92 Was war der Inhalt des Ultimatums des Herzogs von Braunschweig? Wenn der königlichen Familie ein Leid geschieht, wird Paris dem Erdboden gleich gemacht.
93 Was war das Schicksal Ludwigs des XVII. Er wurde zu einem Schuster in Pflege gegeben, dort misshandelt und starb als Kind wegen der schlechten Bedingungen.
94 Inwiefern können sich Befürworter einer Revolution auf die französische berufen? Maßgebliche Veränderungen: Demokratie (Republik), Menschenrechte, Abschaffung von Privilegien sind ihr zu verdanken.
95 Inwiefern können sich Menschen, die eine Revolution ablehnen, auf die französische Revolution berufen? Sie brachte insgesamt nahezu 50.000 zivile Opfer, Terror gegen eigene Bevölkerung, Rechtsunsicherheit, Revolutionskriege mit sich.
96 Welches wichtige soziale Recht der Verfassung von 1793 gilt heute noch? Jeder Franzose hat ein Recht auf Arbeit.
97 Wozu führte die Revolution letztendlich im Jahre 1804? Zur Wiedereinführung der Monarchie. Napoleon lässt sich zum Kaiser krönen.
98 Was war ein entscheidender Grund, weshalb die von der Leyen auf dem Wiener Kongress ihre Güter in Blieskastel nicht zurück erhielten? Philipp hatte sich mit Napoleon verbunden; sein Onkel, der Erzbischof von Mainz war Führer der Rheinbundstaaten gewesen.
99 Welcher General aus Saarlouis ermöglichte Napoleon den Kampf bei Waterloo? Marschall Ney. Er lief mit seinen Truppen zu Napoleon über, als man ihn bei der Landung Napoleons 1815 gegen Napoleon in den Süden Frankreichs schickte.
100 Wann begann und wann endete die Französische Revolution? 1789 - 1799.
101 Welche drei Schlagworte kennzeichnen die Französische Revolution? Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Liberté, Egalité, Fraternité)
102 Wann wurden die Menschen und Bürgerrechte verkündet und was beinhalten sie? 1789 verkündet die Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Darin wurden die Rechte der Freiheit, des Eigentums, der Sicherheit und das Recht auf Widerstand gegenüber Unterdrückung postuliert, zudem moderne staatstheoretische Gedanken wie die Gewaltenteilung, die Volkssouveränität, Meinungs- und Religionsfreiheit.
103 Was versteht man unter den Koalitionskriegen? Die Koalitionskriege dauerten von 1792 bis 1815. In wechselnden Koalitionen europäischer Mächte wurden verschiedene Kriege gegen die französische Republik beziehungsweise Napoleon Bonaparte geführt.
104 Wie hieß der damalige König und wann wurde er enthauptet? Ludwig XVI. Er wurde 1793 von den Revolutionären zum Tode verurteilt und starb durch die Guillotine.
105 Weshalb ist Rousseau berühmt? Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778) war ein Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, und Naturforscher. Er gilt als einer der wichtigsten geistigen Wegbereiter der Französischen Revolution und hatte großen Einfluss auf die Pädagogik und die politischen Theorien des 19. und 20. Jahrhunderts.
106 Erläutern Sie die Bedeutung der Französischen Revolution. Die Französische Revolution hat in Frankreich den Absolutismus und das Feudalsystem hinweggefegt und damit das Gesicht Europas verändert. Die Prinzipien der Revolution - "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" - haben ebenso wie die Idee der Nation ausgestrahlt auf die europäischen Nachbarn und -über deren Kolonien - auf die ganze Welt. Die Leitgedanken der Revolution, Liberalismus und Nationalismus, werden, trotz der nicht ausbleibenden Rückschläge, zu bestimmenden Faktoren des 19. und 20. Jahrhunderts. Das Bürgertum, im absolutistischen Staat ohne politische Rechte, erobert sich seinen Platz auf der politischen Bühne und löst die alte, von Adel und Klerus dominierte Ordnung ab.
107 Wann kam Napoléon an die Macht und wann endete seine politische Karriere? 1799 - 1815
108 Was versteht man unter dem Code Civil? Der Code Civil (CC ist das französische Gesetzbuch zum Zivilrecht, das durch Napoléon eingeführt wurde. Mit dem Code Civil schuf Napoleon das vielleicht bedeutendste Gesetzeswerk der Neuzeit. Der Code Civil garantierte allen männlichen Bürgern: - Gleichheit vor dem Gesetz, - Freiheit für jeden - Schutz des Privateigentums - Abschaffung des Zunftzwangs - Vollkommene Trennung von Staat und Kirche (Laizismus) - Schaffung der juristischen Basis für die Marktwirtschaft - Gewerbefreiheit und freie Berufswahl
109 Erläutern sie die Bedeutung von Napoleon. Napoleon behielt folgende Errungenschaften der Revolution bei: bürgerlicher Charakter der Gesellschaft mit allgemeinem Staatsbürgertum und persönlicher Rechtsgleichheit; Sicherung der persönlichen Freiheit; - zentralistischer Charakter des Staatsaufbaus privat-kapitalistischer Charakter der Wirtschaft mit Aufstiegsmöglichkeit für jeden; Dagegen entfernte er sich in folgenden Punkten z.T. erheblich von den Gedanken der Revolution: Einschränkung der politischen Freiheit Ersetzung der allgemeinen und freien Wahlen durch ein scheindemokratisches Plebiszit (Bonapartismus) Wiedereinführung der Monarchie